10. Ein Ausflug in die Welt des Verkaufs
Mut kommt von Übermut – oder umgekehrt? Ich wollte wissen, ob ich etwas kann, das Vielen so leicht fällt. Einige Freunde ermunterten mich sogar und meinten: Du machst das schon….! Und ich Obertrottel musste das tatsächlich ausprobieren…… Am Dienstag Abend Punkt 19 Uhr erschienen 4 Personen vor meiner Haustür, wollten bibbernd ´rein. Sie kamen auf Vermittlung eines jener netten Leute, die meinten, ich könne DAS schon…… Die Dame begrüßte mich überschwänglich: „Mei, Frau Schääääärnsche, wie geht es Ihnen? Gut sehen Sie aus, jung und frisch! Und Sie wohnen so schön. Neiiiin, dieses Haaauuus, diese Gegend und danke für die Einladung…“ – strahl strahl strahl… Alles ohne Luft zu holen! Ich sah sie mir genauer an und ahnte: die kennt mich von früher! Oh je, wohin mit diesem Gesicht? Dann fragte ich sie einfach: „Ja Grüß Gott Frau äh….. wie ist nochmal ihr Name?“ „Ooooobermair, Frau Schääärnsche, ich bin doch die Frau Ooooobermair. Ich war doch vor 6 Jahren bei ihnen wegen meiner Augen. Wissen Sie noch? Ich war doch die mit der Sonnenbrille. Wissen Sie noch? Sie haben doch damals meine Augen so schnell geheilt. Wissen Sie noch? Und das ist mein Mann!…“ sie deutete auf einen leicht verschmitzt dreinblickenden Herrn in Lederjacke mit kurzem Schnauzbart (igitt- sowas kratzt doch!), der sich mittlerweile in den Hausflur gedrängt hatte. Wir gaben uns die Hand. Nun wollten aber die anderen beiden Herren ebenfalls vehement zur Haustür herein. Draußen war es kalt. Ich schaute nach oben. Es bestand ein nicht zu übersehender Höhenunterschied hinauf zu den beiden Köpfen. Es mussten mindestens 30 cm sein. „Grüß Gott Herr äh…“ Meine Hand verschwand in einer Pranke, der Herr lächelte freundlich und nannte seinen Namen. Das Gesicht, dieses Gesicht, kenne ich es oder nicht….? Dann strahlte mich der andere, wesentlich jüngere Herr, an und stellte sich freundlich vor. Nichts ungewöhnliches an Namen dabei. Die würde ich mir hoffentlich merken können! Die Garderobe wurde aufgehängt, wir gingen ins Wohnzimmer. Auf dem Esstisch hatte ich Gläser, Wasser und Saft deponiert und bat die Anwesenden, sich zu bedienen. Gleichzeitig ermunterte ich Frau Obermair, schon mal mit mir in den Nebenraum zu kommen, um sich mit bloßen Füssen auf den Innerscan zu stellen. Das ist ein Gerät, vom Aussehen her ähnlich einer ganz normalen Körperwaage, das jedoch einige weitere Messungen ermöglicht, wie z.B. das Körperfett, das Viszeralfett (und das ist das gefährliche Fett!), den Wasserhaushalt, die Muskelmasse und das hochinteressante Stoffwechselalter. Wir benötigten 3 Versuche bis sie begriff, dass sie ihre Hände einfach um die Handelektroden legen und ruhig rechts und links an ihrem Körper herunterhängen lassen sollte. Nein, die Zehen bitte nicht bewegen. Ruhig stehen. Mein Gott, diese Füße…..! Geschafft. Die anderen 3 Scanns verliefen schneller. Ich passte auf, dass die Hosenbeine vor Betreten des Gerätes hochgekrempelt wurden, damit die Fersen die empfindlichen Messplatten berühren konnten. Alles wurde notiert. Fertig. Jeder erhielt seine Werte auf einem Blatt Papier. Dann ging es los. Ich erklärte die nun für jeden schwarz auf weiß von ihren Zetteln ablesbaren Zahlen und sagte einiges mit mental erhobenem Zeigefinger dazu. Zwischendurch musste ich die Dame in ihrem Redefluss bremsen. Es interessierte mich nicht, wie oft sie bei welchem Doktor war, der ihr schlussendlich dann doch nicht helfen konnte. Ich erzähle von der WHO, erkläre mit Nachdruck die 70% vorzeitiger Todesfälle, zeigte eine Folie mit der Bauchspeicheldrüsen-Insulinproduktion usw. Alle nickten und schienen das zu verstehen. Jeder kannte jemanden mit Herzproblemen, Diabetes, Bluthochdruck, Rheuma, Krebs etc.. Dann stellte ich fest, wie gut es mir geht, seitdem ich meine Ernährung umgestellt hatte, vor allem das Frühstück, weil ja in der Früh alle Zellen leer sind etc. pp., berichtete auch von den Erfolgen anderer Leute usw. Anschließend fragte ich, ob sie alle mit ihrer Gesundheit zufrieden seien. Die Herren bejaten und grinsten zufrieden vor sich hin. „Vor allem, wenn´s a Weißbier gibt!“ In dem Moment fiel mir ein, dass ich vom Hörensagen wusste, dass manche Männer morgens maximal 5 Sekunden intensiv in den Spiegel schauen, sich über ihr Konterfei freuen, murmeln: “Passt schon” und das Bad verlassen…… So leicht gab ich nicht auf. „Weißbier ist flüssiges Brot und somit sind das Kohlenhydrate. Das wollen Sie doch sicherlich nicht schon zum Frühstück trinken, oder?“ Sie blieben mir eine Antwort schuldig. Ich wollte dann zum Shake-Teil des Abends übergehen und fragte, ob sie von den Produkten etwas probieren möchten. „Ja.“ Also begab ich mich in die Küche und holte 3 vorbereitete, unterschiedliche Shakes, verteilt auf insgesamt 12 Gläser. Uijuijui, der erste Shake – Vanille mit einem Schuss Ananassaft (mein Favorit!) – verursachte bei dem jungen Mann ein sofortiges Gesichtverziehen. Er stellte das Glas empört auf den Tisch. „Nä. Sowas kann ich nicht trinken. Und das soll gesund sein? Und satt machen? Nä.“ Aha! Sein Kollege nippte – gewarnt durch den Meckerer – zuerst vorsichtig. Er mochte nicht auch an Übelkeit erkranken. Dann setzte er mutig an und leerte sein Glas in einem Zug. Ich schaute ihn interessiert an. Er lebte noch. Sein Gesicht war unverändert. Von Begeisterung keine Spur. Dann probierte der Herr mit dem Schnauzbart, schmatzte ein wenig und meint: „Jooo, der Geschmack geht.“ Aha. Dann sie. Probierte, strahlte und stellte fest: „Das kenne ich von früher. Das muss „Life mit Herb“ sein. Das habe ich schon mal 2 Wochen lang genommen und mich gut gefühlt dabei. Viel Energie hatte ich dabei. Abgenommen habe ich auch dabei. Aber nach 2 Wochen bekam ich´s mit dem Magen und dann habe ich aufgehört.“ Aha.' Nachdem die Shakes ja sowieso vorbereitet waren, schenkte ich sie auch aus. Der junge Mann verweigerte konsequent, der Kollege war tapfer und trank. Ebenso der Schnauzbart und seine Frau. Die Begeisterung hielt sich in Grenzen. Ich holte zum vorletzten Schlag aus und servierte leckere Eiweißriegel in den Geschmacksrichtungen Zitrone, Vanille-Mandel und Erdnuss-Schoko. „Ja,“ meinte der Schnauzbart, der alle 3 Shakes brav getrunken hatte, „das macht satt. Aber für mich ist das alles nichts. Wissen Sie, ich bin als beruflich viel unterwegs, da kann ich mir nicht diese Shakes machen. Ich muss mit den Kunden zum Essen gehen. Das erwarten die so. Und so viel trinken, wie Sie meinen, kann ich auch nicht. Da müsste ich ja dauernd zur Toilette laufen. So oft kann ich mit dem Auto nicht anhalten. Das geht alles nicht.“ Ich bin bestimmt nicht auf den Mund gefallen, aber da war ich sprachlos. Auch mein Hinweis, dass es sich doch hier um SEINE Gesundheit handelt und er mit seinem geringen Wasserhaushalt, den der Scan uns gezeigt hatte, ja schon auf dem Weg der Vertrocknung sei, half nicht. Nun holte ich zum letzten Schlag aus und servierte Mahlzeiten-Riegel. „Hier haben Sie etwas zum kauen, das Sie nicht mixen müssen, das Sie immer griffbereit in Ihrer Jackentasche tragen können und davon absolut satt werden. Auch hierin sind alle wichtigen Nährstoffe enthalten, die Ihr Körper täglich braucht, damit Ihr Motor läuft.“ Alle griffen zu. Kommentar: Null! Mir war jetzt vollkommen klar: wenn ich eines ganz bestimmt nicht kann, dann ist es das Verkaufen! Was hatte ich mir nur dabei gedacht??? Frau Obermair ergriff das Wort, holte zeitgleich demonstrativ ihr Portemonnaie aus der Handtasche und sagte: „Also ich nehme 1 Shake-Dose Vanille, das Aloe, den Tee und einmal die Vanille-Riegel. So, wie Sie es gesagt haben. Ich fange morgen wieder mit dem Abnehmen an!“ Aha. Damit war der Abend beendet. Ich begleitete die Delegation in den Flur, wartete, bis alle wieder in ihren Mänteln und Jacken steckten, bedankte mich für den Besuch, winkte kurz hinterher und schloss die Haustür ab. Damals neigte ich noch ein wenig zur Unbeherrschtheit – und wenn ich ´rangekommen wäre, hätte ich mir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vor Wut selber in den Hintern gebissen!
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Stellt Euch vor, Ihr kommt am Abend in aller Seelenruhe und Gemütlichkeit nach Hause, erreicht Euer Wohnzimmer, geht hinein und dann – buffbaffbuff – Ihr fasst es nicht:
EIN GERÜST VOR EUREM SÜDFENSTER!!! Völlig ahnungslos habt Ihr am frühen Morgen das Haus verlassen, und dann das!!! Ihr wäret doch bestimmt genau so baff wie ich, oder? So baff, dass Ihr im ersten Moment gar nichts hättet sagen können, oder? So baff, dass Ihr erst mal etwas zur Beruhigung gebraucht hättet, oder? So ging es mir jedenfalls. Im zweiten Moment genehmigte ich mir deshalb einen Lantenhammer – Prost! Dann atmete ich tief durch – jetzt mit dem köstlichen Aroma der Marille am Gaumen – und dann setzte ich mich auf´s Sofa, um den neuen Ausblick in Augenschein zu nehmen. Das stelle man sich mal vor: da krabbeln plötzlich wildfremde Leute in EUREM GARTEN herum, bauen ein Gerüst auf, steigen darauf herum, schauen garantiert in jedes Eurer Fenster, inspizieren sozusagen das Inventar! und das alles, ohne Euch zuvor zumindest darüber in Kenntnis zu setzen. Ganz zu schweigen davon, dass ich meine, dass Ihr zuvor hättet gefragt werden müssen. Auf jeden Fall hätte man Euch rechtzeitig Bescheid sagen müssen, DASS diese Maßnahme ansteht und WANN!!! Hat man dafür Töne? Hat man dafür Verständnis? ICH NICHT! Und Ihr bestimmt auch nicht. Mein Vermieter wusste, wie sich später herausstellte, lange vorher Bescheid! Leute gibt´s…….. Wie schön für Euch, dass das MIR passiert ist, und nicht Euch! Langsam gewöhnte ich mich an den neuen Ausblick und redete mir ein, dass diese Sicht durch ein paar Gitterstäbe doch auch ganz schön sei…..positiv denken, positiv denken…… Und deshalb, auf der Suche nach zumindest einer positiven Erklärung, fiel mir ein, dass diese Aktion immerhin an einem Tag passierte, an dem ich KEINE KLIENTEN vor Ort hatte, ja nichtmal im Haus mit Fernbehandlungen beschäftigt war und sowieso nicht hier saß. Somit hatte der vermutlich große Lärm ohne mich stattgefunden. Hat auch was! Das Schicksal meint es gut mit mir, oder? Heute Morgen klingelte es an der Tür.
Genervt, weil ich eigentlich im dreitägigen Urlaub nicht gestört werden wollte und ich außerdem grade vorhatte, den Rasen zu mähen, schleppte ich mich in den Windfang und warf durch die Glasfenster der Haustür einen misstrauischen Blick auf die zwei Gestalten vor mir. Ein Mann, vielleicht Ende 20, groß, hager, schlaksig mit Brille und Pickeln, und eine Frau, Ende 30, ziemlich unattraktiv mit einem prägnanten Leberfleck über der Oberlippe und strenger Frisur. Beide trugen akkurate, dunkle Anzüge und er eine kleine Aktentasche. Da dort kein Staubsauger hineinpasste, schwante mir schon, wer da vor mir stand. Sie: „Guten Tag, meine Name ist (hab ich schon wieder vergessen), und das ist mein Begleiter Herr (habe ich mir gar nicht erst gemerkt – ich und Namen…). Haben Sie Interesse an einem religiösen Gespräch?“ Er: *lächelt dümmlich* Ich: „Ach, sind sie die Gemeindepastoren? Wir wurden uns tatsächlich noch nicht vorgestellt!“ (Stimmt sogar, ich wohne seit über 13 Jahren in diesem Dorf, aber ich habe den Pastor nie kennen gelernt, ich weiß nicht mal, wie der Kerl heißt. Ist mir auch egal, bin ja kein Christ.) Sie: *verlegen* „Äh, nein. Wir sind die Zeugen Jehovas, die Soldaten des Himmels.“ Ich: „Soldaten des Himmels?“ Beide: *eifriges Nicken* Ich: „Boah, da haben Sie aber einen verdammt weiten Weg zur Kaserne…“ Beide: *gucken doof* Ich: *schnell, um sie nicht zu Wort kommen zu lassen* „Wieso Soldaten, ist denn Krieg?“ Er: *holt Luft und setzt an etwas zu sagen* Ich: „Ach so, Sie sind bloß das Rekrutierungskommando.“ Sie: *noch immer blöd guckend* „Äh…dürfen wir vielleicht hereinkommen?“ Ich: „Gut, wenn es nicht so lange dauert. Mein Rasen mäht sich nicht von alleine.“ (In der Tat wollte ich lieber meinen Rasen mähen, als plötzlich diese beiden Witzfiguren klingelten. Aber warum sollte man sich nicht ein wenig Spaß gönnen…?) Ich halte also die Tür auf und bitte sie ins, zugegebenermaßen etwas unaufgeräumte, Wohnzimmer. Als erstes fallen meine beiden Rottweiler, Thor und Loki, über sie her – freudig , denn sie tun niemandem etwas, sondern freuen sich über den Besuch. Die beiden Zeugen werden noch blasser als sie es ohnehin schon waren. Ich: *beruhigend* „Keine Angst, die Beiden tun euch nichts…“ Dass ich bei diesen Worten absichtlich nicht die Zeugen, sondern meine Hunde angesehen habe, haben die Beiden leider nicht bemerkt. Schade… Stocksteif lassen sie sich also die Hände abschnüffeln, dann rufe ich Thor und Loki – absichtlich mit Betonung ihrer heidnischen Götternamen – zur Ordnung, schicke sie auf ihre Matten in der Ecke und lasse sie Platz machen. Widerwillig gehorchen sie. Er: *noch immer nervös, aber um Höflichkeit bemüht* „Die hören aber gut.“ Ich: „Ja, auf´s Wort. Zwar erst so auf das dritte oder vierte, aber immerhin. Aber sie sind auch die einzigen, die das tun…“ Mit diesen Worten scheuche ich den Kater vom Sofa und bedeute den Beiden, sich zu setzen. Das tun sie auch, allerdings sitzen sie nur wenig entspannt da, den Blick nicht von den Hunden lösend. Thor starrt aufmerksam zurück, Loki beschäftigt sich damit, Thor intensiv das Ohr auszulecken. Die langen und feinen weißen Haare des Türkisch-Angora-Katers Yeti werden sich hervorragend auf ihren dunklen Anzügen machen. Ich: „Möchten Sie vielleicht einen Tee?“ Sie: „Sehr gern.“ Er: „Das wäre sehr freundlich.“ Ich nicke und verschwinde in der Küche. Sofort springen die Hunde auf und wuseln mir hinterher. Das tun sie immer, wenn ich in die Küche gehe. Das ist aber auch nicht schlimm, so haben die Besucher Zeit, sich etwas umzusehen. Ich weiß, dass sie auf Anhieb die kindsgroßen Gargoyle-Statuen, die Feuerschale und den Dolche auf dem Tisch, meine Kelche in der Vitrine und vor allem das 30 cm große Eisenpentagramm im Fenster bemerken und sich ihre Gedanken machen. Drei Minuten später kehre ich mit den dampfenden Teetassen auf dem Tablett, den Hunden im Schlepptau und meinem zurechtgelegten Konzept zurück. Ich schicke die Hunde wieder zurück auf die Matten und stelle den Zeugen ihre Tassen hin. Ich setze mich auf das andere Sofa. Sie: „Glauben Sie an Gott?“ Ich: *deute lachend in die Runde* „Sieht das hier etwa so aus, als ob ich das täte?“ Sie: *zeigt auf das Pentagramm*„Ich…ähm… nun ja. Ich dachte mir so etwas schon, wenn sie hier ein Teufelszeichen aufhängen.“ Ich: *pruste fast meinen Tee über den Tisch* „Teufelszeichen? Sie sollten noch mal zur Schule gehen. Wenn ein Pentagramm mit der Spitze nach unten zeigt, dann ist es ein Zeichen für das Böse, vielleicht auch für den Teufel, ebenso wie ein umgedrehtes Kreuz. Mein Pentagramm zeigt aber mit der Spitze nach oben. Somit ist es ein Zeichen des Guten, des Lebens, der Magie und des Schutzes. Und dieses Zeichen ist schon sehr viel älter als das Kreuz oder das Christentum. Es schützt mein Haus vor schlechten Einflüssen – zum Beispiel vor Leuten wie Ihnen.“ Sie: *erst mal sprachlos* Er: *hilflos* „Nur Jesus kann die Menschen beschützen. Er ist für unsere Sünden gestorben.“ Super Vorlage für mich! Ich springe sofort drauf an. Ich: „Woher weiß Jehoshua ben Joseph denn von meinen Sünden?“ Sie: *guckt blöd* „Wer?“ Ich: „Na, Jehoshua ben Joseph von Nazaret, der später Jesus Christus genannt wurde. Sagen Sie bloß, als Zeugen Jehovas kennen sie Jesus´ bürgerlichen Namen, seinen wahren Namen nicht? Wer hat Sie denn ausgebildet?“ Beide: *gucken blöd* Ich: *werd grade warm* „Aber mal angenommen, es habe die christliche Mythengestalt tatsächlich gegeben, woher soll er vor knapp 2000 Jahren gewusst haben, welche Sünden ich begehen werde? Von denen, die noch vor mir liegen, weiß ich ja selbst noch nichts!“ Er: *verlegen* „Jesus ist allwissend.“ Ich: „Aha, jetzt ist er schon ganz der Papa, wie? Ich dachte, dieses Attribut wäre Gott vorbehalten?“ Sie: *will die Situation retten* „Gott ist allwissend und durch ihn sein Sohn Jesus Christus auch.“ Ich: „Soso, der Alte quatscht also einfach meine persönlichen Daten an seinen Sohnemann weiter. Etwa auch die, die ich ihm früher bei der Beichte anvertraut habe? Er verstößt gegen seine eigene Regel, das Beichtgeheimnis?“ Beide: *Mund steht offen* Ich: *schnell* „Allwissenheit für die Zukunft wurde aber nachweislich schon von namhaften Physikern ad absurdum geführt. Nehmen Sie nur mal Schrödingers mathematisch beweisbare Theorie von den Varianten des Zeitstrahls, welche, bedingt durch die Chaostheorie, zu einer unendlichen Vielfalt möglicher Zukünfte führen und das Kontinuum in endlose unterschiedliche Varianten aufspalten. Das macht jede exakte Zukunftsvorhersage absolut unmöglich, da sich nicht berechnen lässt welche der unendlichen möglichen Parallelen des Multiversums der Zeitstrahl kreuzen wird.“ Beide: *schauen drein, als hätten sie kaum ein Wort verstanden* Ich: *sie sehr ernst anschauend* „Auch als Magier kann ich nicht exakt in die Zukunft schauen, sondern allenfalls Tendenzen und Wahrscheinlichkeiten bei der Divination erkennen, und ich bin schon der mächtigste Magier hier in der Gegend – wenn ich es nicht wäre, wüsste ich das bereits.“ Beide: *schauen nun erst recht blöd drein* Ich: „Tja, so was lernt man nicht bei Ihrem Kegelverein, oder?“ Sie: „Den ‚Kegelverein’ verbitten wir uns! Wir sind …“ Ich: *unterbreche sie* „Wieso, Sie schmeißen doch wahllos die Kugeln Ihrer Propaganda ins Volk und schauen dann, ob nicht ein paar Leute umfallen. Für mich ist das Kegeln.“ Sie: *scheint sauer zu sein* „Ich sehe schon, wir können hier nichts mehr retten.“ Ich: *nickend* „Gut erkannt. Ich will auch gar nicht ’gerettet’ werden.“ Beide stehen auf. Sie: „Danke für den Tee.“ Er: *nickt* Ich: „Gern geschehen. Es macht immer wieder Spaß, Leute über die wahre Natur des Universums aufzuklären.“ Ich begleite sie zur Tür. Die Hunde tapsen artig hinterher. Er: *scheint nun auch sauer zu sein* „Jesus wird Sie nicht retten, sondern Ihre Seele verdammen.“ Sie: *nickt beifällig* Ich: „Oh, Sie wollen MIR drohen? Nun gut, dann muss ich mich wehren.“ *tiefe Stimme und ausladende Gestik* „Ich verfluche Sie beide! Für den Rest des Tages sollen Sie schrecklichen Durchfall erleiden!“ Beide: *machen kopfschüttelnd, dass sie wegkommen* „So ein Unsinn…“ Ich schließe die Tür und lache erst mal lauthals los. Meine Hunde gucken mich treudoof und verständnislos an. Ich glaube nicht, dass die beiden „verfluchten“ Zeugen jemals wiederkommen werden. Obwohl, ich hätte zu gern ihre Gesichter gesehen, wenn die überaus großzügig bemessene Portion Abführmittel in ihrem Tee zu wirken beginnt. Verfasser unbekannt Der Unterschied zwischen „Alt-Toten“, „Neu-Toten“ und „Lebend-Toten“
Die zwei erstgenannten kann man unter anderem in Paris in einem sogenannten „Wachsfigurenkabinett“, die letztgenannten in ganz bestimmten, für jedermann zugänglichen Räumen unseres Ortes bewundern. Sicherlich schickt man die Augenbrauen erstaunt gen Himmel, wenn die Alt- und Neu-Toten in Paris auf eine an sie gerichtete Frage eine Antwort gäben. Nicht weniger aber staunt der interessierte Beobachter, wenn sich unter den Lebend-Toten jemand findet, der sich zu einem Gespräch über das Tagesgeschehen in der Lage sieht. Wenn man Glück hat, kann man sogar mit Antworten rechnen, die über ein „Ja“ oder „Nein“ hinausgehen. Nein, nein, was Ihr jetzt vielleicht denkt, ist falsch. Es handelt sich hier nicht um die Beschreibung einer Anstalt für psychisch Kranke. Aber ich kann ruhigen Gewissens behaupten, dass diese, für jedermann zugänglichen Räume, einer Bedürfnisanstalt im nicht herkömmlichen Sinne gleichkommen. Um das Ganze noch etwas plastischer auszudrücken, halte ich einen Begriff für diese – für manche Leute lebensnotwendige – Stätte samt Inventar für absolut zutreffen: das „Geisterkabinett“. Diese Eckkneipe, Sitz vieler Hirnzellenschädigenwollenden, hat das „gewisse Etwas“. Das ständige aufdringliche Anbieten von umsatzsteigernden Gesellschaftsspielchen durch den schweinsäugigen Wirt wie „Schummeln“ oder „Hoch gewinnt, tief verliert“ und ähnliches, zerrt an den Nerven der etwas geldschwachen Gäste. Gleichwohl lassen sich eben diese nur zu gern darauf ein, hoffnungsträchtig, dass der tückisch grinsende Wirt oder ein anderer Mitspieler verlieren möge. Manch ein „Geisterkabinettinsasse“ hat dort nicht nur seine vielen Gehirnzellen, sondern auch sein weniges Geld gelassen. Auf diese Art und Weise werden – der das nicht glauben Wollende beginne jetzt zu staunen – nicht nur die Tresensteher und –sitzer, sondern wird auch die Kasse des Herrn Wirt voll. Prost, auf ex, und nur nichts verschütten. Um Frau Wirtin nicht zu vernachlässigen, seien auch ihr einige Zeilen gewidmet. Sie ist das Non-Plus-Ultra dieser Räumlichkeit, füllt sie doch dieselbe mit ihrer Leibesfülle zu einem nicht unbeträchtlichen Teil aus. Schnaufend und fast breit wie hoch betritt sie den Raum und fügt sich, ihrer Position bewusst und entsprechend verhaltend, in das Geschehen ein. Rums, die Tür fällt zu, jetzt wird´s gemütlich…. Nach Luft schnappend schenkt sie mit gummibehandschuhten Händen leere Biergläser voll und erklärt – voll Stolz über den Besitz – sie habe gerade die Gänse (die Ärmsten fristen ein karges Dasein auf der Schattenseite des Anwesens) versorgt. Na, dann Prost! Aus einer – aus Zeit- und Adressenmangel leider lückenhaften – Umfrage meinerseits in den Familien der Geisterkabinettbesucher geht hervor, dass ein nicht unbeträchtlicher Bedarf einer bestimmten Anti-Pickel-Creme besteht, deren Verbrauch auf eben diesen Gummihandschuh-Zustand zurückzuführen sein könnte. Nicht jeder verträgt den Genuss von Gänse-AA im und am Bierglas!!! Was allerdings keinen der sogenannten Stamminsassen davon abzuhalten scheint, dieser Ur-Gemütlichkeit regelmäßig zu frönen. Es kann natürlich auch etwas mit der „Alt-Mami“-Wirtin zu tun haben, deren Busen meist unter zu engen Plastik-Pullovern wohlig-wabbelig auf dem fülligen Bauch ruht. Da Frau Wirtin sich auch in der Küche betätigt, ist der Pullover gern und oft horizontal über dem Busen von Probier-Flecken übersät, was das gelangweilte Auge immer wieder einmal interessiert aufsehen lässt. Wenn sich dann noch die Brustwarzen sichtbar durch das Rippenmuster des sie quetschenden Woll-Plastik-Gemisch´s drücken, kann Frau Wirtin sich der Blicke ihres nicht besonders anspruchsvollen Publikums sicher sein. Über die staubübersäten Ablagen im Gläserregal als auch in den Sitzecken vis-á-vis der Theke sehen die Gäste, sofern sie dieses überhaupt bemerken, großzügig hinweg. Man kann eben nicht alles – beim Kochen die Kleidung hübsch gleichmäßig bekleckern, die Gänse versorgen und auch noch Staub wischen …… ….. grrrrrrr…….
Es begann um ca. 11:00 Uhr in Bogenhausen. Ein Passagier und ein Fahrrad wollen vom Münchener Hauptbahnhof nach Wolfratshausen. 1188 0 „Guten Tag, bitte die Nummer des MVV in München“ „Da gibt es zwei Nummern, die Zentrale oder die Fahrplanauskunft“ „Bitte die Zentrale“ „Möchten Sie die Nummer als SMS“ „Ja bitte, sicherheitshalber“ „Möchten Sie auch verbunden werden“ Mir geht das sowas von auf den Nerv, echt. Meint die, ich will mir die MVV-Telefonnummer in mein Poesiealbum schreiben ? „Ja, bitte …“ Tuut … tuut … tuut … tuut … tuut … tuut … tuut … Scheibenkleister … keiner da. 580 Millionen Passagiere werden pro Jahr auf 4.289 Streckenkilometern bewegt, wozu sollte da einer am Sonntag ans Telefon gehen. 11880 … „Guten Tag, bitte die Nummer vom MVV in München“ „Möchten Sie …“ „Die Fahrplanauskunft bitte“ „Möchten Sie …“ „Ja, per SMS und verbinden bitte“ „Möchten Sie auch verbunden werden“ Himmelherrgottsakramentkruzifixhalleluja „Ja bitte … wie ich eben schon sagte“ Guten Tag, hier ist der MVV. Möchten Sie eine Fahrplanauskunft, dann sagen Sie „Auskunft“, möchten Sie weitere Auskünfte, dann sagen Sie „weitere“ „weitere“ tututututututututut „Grrmmpfssksspchkrzzzz“ Ich schaue mir die beiden SMS an. Beidesmal die gleiche Nummer. Vielleicht ein Übertragungsfehler der Handyverbindung. Guten Tag, hier ist der MVV. Möchten Sie eine Fahrplanauskunft, dann sagen Sie „Auskunft“, möchten Sie weitere Auskünfte, dann sagen Sie „weitere“ „weitere“ tututututututututut Scheiß Verbindungen in Bogenhausen, echt … Guten Tag, hier ist der MVV. Möchten Sie eine Fahrplanauskunft, dann sagen Sie „Auskunft“, möchten Sie weitere Auskünfte, dann sagen Sie „weitere“ „weitere“ tututututututututut Ich gebe auf und fahre zum Hauptbahnhof. Neben mir eine Radfahrerfamilie, ebenfalls auf dem Weg in das Gebäude. Zu einem Fahradverleih hat´s offenbar gereicht, zu einer Rampe zum Hochschieben der Räder … Fehlanzeige. Alle wuchten die schweren Touren-Leih-Räder 14 Stufen nach oben. „Entschuldigung, wie komme ich mit einem Fahrrad nach Wolfratshausen ?“ „Indem Sie viele Male treten … und immer Richtung Süden“ „Ich meine, mit der S-Bahn“ „Genau hinter dem Taxistand ist ein Lift … der bringt Sie zum Bahnsteig“ „Und wie komme ich an Fahrkarten ?“ Er deutet in die entgegengesetzte Richtung „Sehen Sie die Automaten vor der weißen Säule? … Die, die Sie nicht sehen, hinter der weißen Säule, an denen kriegen Sie die Fahrkarten“ Ich finde sie tatsächlich. Ich promoviere in Sachen MVV-Tarif-System und weiß schlussendlich, was ich drücken muß. Ich atme auf … 6 Euro 60 steht auf dem Display. Angenommen werden EC-Geldkarten (hat jemand auf einer Fahrradtour in kurzen Hosen und Bluse seine Geldkarten dabei ?) und bis zu 20-Euro-Scheine. Ich halte einen 20er in die Öffnung. Mit der Geschwindigkeit eines indischen Taschendiebs reißt mir der Automat den Schein aus der Hand. Bevor ich mich aber zu Ende erschrocken habe, spuckt mir jener meinen Schein wieder aus. Zwei weitere Versuche sind erfolglos. Rüber in die Buchhandlung. „Sagen Sie, kann man hier irgendwo Fahrkarten von echten Menschen kaufen, bevor man Automaten demoliert ?“ „Was haben Sie denn reingesteckt“ „Einen 20er“ „Die mag er nicht … am Schalter dahinter können Sie welche kaufen“ Der Schalter ist dicht. Wer sollte auch an einen sonnigen Sonntag eine Fahrkarte ins Grüne brauchen ? Blöde Idee … Wieder in der Buchhandlung: „Da ist niemand“ „Gut, ich wechsle Ihnen den Schein“ Er gibt mir zwei 10er. Der erste Zehner wandert in den Automaten und verläßt ihn ebenso schnell wie zuvor schon die 20er. Der Buchhändler verfolgt mich um zu sehen, was passiert. Ein zweiter Versuch mit dem selben Schein ist von Erfolg gekrönt. Mit den Fahrkarten und dem Fahrrad zurück zu dem ersten Auskunftsfreudigen. „Wo ist nochmal der Lift“ „Genau hinter dem Taxistand“ An dem Lift kein Schild, kein Hinweis ob er über Oberammergau oder aber über Unterammergau fährt. Hinter mir zwei Feuerwehrfahrzeuge. „Sagen Sie, ist das der Lift zum S-Bahn-Bahnsteig ?“ „Ja, aber der geht nicht. Wegen dem sind wir hier“ „Und wo ist noch einer ?“ „Keine Ahnung“ „Sind Sie aus Nürnberg ?“ „Hä … ?“ Man kann übrigens wunderbar mit einem Fahrrad per Rolltreppe nach unten kommen. Die Fahrkarten waren völlig sinnlos, niemand kontrolliert einen; wie ich überhaupt noch nie in den vergangenen zwei Jahren kontrolliert wurde. Mann, da war früher der Teufel los, ein Schwarzfahrer-Selbstmord nach dem anderen. Die Dänen stehen auf der Glücklichkeitsskala an erster Stelle, die Deutschen nur an 35ster. Kein Wunder, wieviele Deutsche waren schon in München und haben erfolglos versucht, an eine Fahrkarte des MVV zu kommen. Die Dänen stehen sicher deshalb an erster Stelle, weil viele von Ihnen in München waren und ebenso erfolglos eine Fahrkarte kaufen wollten, dann aber erkannten, dass das Glück darin liegt, keinen MVV im eigenen Lande zu haben. Es ist SOMMER. Anfang August. Genau genommen Dienstag, der 4. August 2009. Das Thermometer zeigt enorme 13°C, der Nieselregen klammert sich beharrlich an den Bergwänden des Tegernseer Tales fest und sorgt somit bei Touristen und bei mir für Nervenreizung.
Ich sitze, in Kaschmirpulli und Daunenweste gehüllt, in kalter Zugluft! Auf Empfehlung des Herrn von der Wasserschadenbeseitigungsfirma aus der Nähe von Bad Tölz sind alle Fenster und Türen des Hauses weit geöffnet, damit die feuchte Luft ´raus kann. Na bravo – es zieht wie Hechtsuppe! Kurz vorm bibbern schliesse ich wieder alle Hausöffnungen und drehe die Heizkörper bis zum Anschlag voll auf. Zu Beginn sorgen sie nur in ihrer unmittelbaren Umgebung für angenehme Wärme. Wenn es dann endlich wieder im ganzen Haus mollig warm ist, geht das Spielchen von vorne los: Fenster und Türen auf…! Alle Wärme fliegt ´raus, ich fliege in eine depressive Phase! Um psychischen Schaden von mir abzuwenden habe ich begonnen, mir diesen vermaledeiten Sonntag von der Seele zu schreiben: Sonntag, 2. August 2009. Während ich nach dem Mittagessen in meinem Arbeitszimmer im Untergeschoß meines Hauses am PC sitze und eine Mail an meine Schul-Freundin Birgit tippe, erfreue ich mich hin und wieder an murmelgroßen Hagelbällen, die munter auf meinem Rasen herumhüpfen. Ich schätze den Durchmesser auf 5 cm. Gewitter und Sturm toben draussen, ausserhalb meiner vier Wände. Igendwann beende ich die Mail und drücke zufrieden auf „senden“. Birgit und ich waren dicke Freundinnen und lachten uns während unserer gemeinsamen Schulzeit über vieles fast kaputt. Leider verloren wir uns aus den Augen und fanden uns erst nach 40 Jahren dank einer Suchmaschine im Internet wieder. Wir schicken uns seitdem in unregelmässigen Abständen kurze Grüße oder auch längere Erzählungen, wenn sich etwas Interessantes in unseren Leben ereignet hat. Es ist früher Nachmittag. Ich vergesse das Unwetter und entscheide mich, endlich zu duschen, meine Haare zu waschen und zu fönen. Währenddessen nimmt das Grauen über mir im 1. Stock meines Hauses – von mir völlig unbemerkt – seinen Lauf: Irgend etwas läßt mich das Badezimmer nach dem Fönen unbekleidet verlassen und einen Blick in den Flur werfen. Nanu? Woher kommt denn das Wasser, das da durch das Treppenhaus auf meinen schönen, roten Teppich hier im Untergeschoß tropft? Habe ich etwa in der Küche den Wasserhahn nicht zugedreht? Oder ist eine Leitung geplatzt? Beunruhigt düse ich nach oben, um mir einen Überblick zu verschafffen. Ohhhhh, das Treppenhaus im 1. Stock beginnt zu überschwemmen. Das Haus befindet sich in einer Hanglange. d.h. ich fahre und gehe im Dachgeschoß ins Haus, gehe 1 Stockwerk tiefer und befinde mich in der Wohnetage. Auf dieser Höhe befindet sich aufgrund der Hanglage mein Keller. Unter der Kellertür hindurch quillt Wasser, vermischt mit Schlamm, hervor! Ich reisse die Tür auf und suche, an den Füßen immerhin mit weißen Espandrillos bekleidet, durch braune Brühe watend, die Ursache. Nun ja, mein Keller ist vollgestellt. Auch vor dem kleinen Fenster steht zur Hälfte ein hohes Regal, so dass ich nicht genau sehen kann, ob alles durch das Fenster hereinströmt. Aber es ist geschlossen! DAS ist ja merkwürdig. Sofort öffne ich die Tür zum angrenzenden, etwas tiefer liegenden zweiten Keller (hier befindet sich übrigens Karl-Friedrich, mein nagelneuer, sau-teurer, benzinbetriebener Super-Rasenmäher mit Geschwindigkeitsregler, Höhenversteller und Mulchvorrichtung!). Ich begebe mich die 4 Stufen hinab und schliesse schnell die Aussentür auf, damit sich die kalte, eklig-braune Flüssigkeit dahin ergießen kann. Karl-Friedrich steht bereits bis über seine Räder in den Fluten! Dann rase ich ins Untergeschoß (Ankleidezimmer, Badezimmer, Schlafzimmer, Gästezimmer, Gästebad, Arbeitszimmer, Waschküche, Heizungskeller) und reisse aus dem Kleiderschrank große, weiße Badetücher. Damit bewaffnet sprinte ich (übrigens noch immer nackt) wieder die Treppe hinauf in den 1. Stock und lege die Tücher unter das Treppengeländer auf den Boden, so dass damit – wie ich Oberoptimist hoffe – der Wasserfall nach unten gestoppt wird. Mittlerweile läuft es in die Garderobennische hinein. Nanana! es wird doch wohl nicht auch noch ins Gäste-WC…?! Die beiden roten Teppiche, die hier liegen, über das Treppengeländer zu hängen, fällt mir in meiner beginnenden Traumatisierung nicht ein. Petrus wird seine Schleusen sicherlich gleich wieder schliessen und dann inspiziere ich in aller Ruhe den Keller, um den Defekt zu finden. Ohhh, weit gefehlt. Mein Weltuntergang befindet sich erst in den Startlöchern…….!!! Nachdem der Fluß unter der Kellertür nicht versiegt beschliesse ich, mir etwas Unempfindliches anzuziehen und nochmal nachzusehen. Das ist gut so!, denn als ich die Tür abermals öffne, rauscht das Wasser wie bei einem Schleusenbruch unter der Eisentür des Öltankraums heraus! Die Tür befindet sich in etwa 1 m Höhe vom Boden entfernt und der dahinterliegende Raum liegt nochmal um ca. weitere 80 cm tiefer. Das bedeutet, dass der Tankraum mit dem 10.000-Liter-Tank in der Mitte bis zu einer Höhe von ca. 1,80 m voll gelaufen ist mit Wasser und Schlamm! Und es regnet unverdrossen weiter….. Jetzt komme ich richtig in Fahrt! ´Runter in den Arbeitsraum, ´ran ans Telefon. 112!!! „Hier ist der Notruf der Feuerwehr. Alle Telefon-Leitungen sind besetzt. Legen Sie nicht auf!….. Hier ist der Notruf der Feuerwehr. Alle Telefon-Leitungen sind besetzt……“ Es vergeht eine ganze Weile, bis mir endlich eine menschliche Stimme entgegentönt: „Notrufzentrale der Feuerwehr. Was kann ich für Sie tun?“ „Ich ertrinke in meinem Haus!“ schreie ich den Telefonhörer an. „Das Wasser stürzt unkontrolliert herein. Bitte kommen Sie!!!“ Der freundliche Herr am anderen Ende der Leitung: „Ich kann Ihre Aufregung gut verstehen Frau…ähh, wie war noch gleich der Name?“ „Tscherntsche!“ schreie ich ins Telefon. „Und wo wohnen Sie?“ Ich keuche die genaue Adresse MIT der Hausnummer. „Und welche Hausnummer?“ „Fünfzehn“ – ich kreische! „Wissen Sie, ich brauche zuerst ihre genauen Angaben, Sie verstehen?“ „WASSS…..?“ In meinem Kopf befindet sich ein einziges Wort der Entrüstung: Himmeldonnerwetter! „Ich schicke Ihnen eine Mannschaft, sobald eine frei ist. Hier sind schon viele Notrufe eingegangen.“ Wir beenden das Telefonat. Wenn ich schon hier bin, kann ich ja gleich weitertelefonieren. Ich wähle die Nummer meines Vermieters. Seine Frau geht nach vielem Getute ´ran. Ich schreie wieder, dass ich im Hause zu ertrinken drohe, nicht weiß, woher die Wasser- und Schlammmassen kommen und dringend Hilfe brauche. „Bei uns sieht es auch nicht anders aus. Wir haben auch Wasser im Haus. Ich glaube, man muss die Hagelstücke wegschieben. Die verklumpen miteinander und verstopfen so die Abflüsse.“ Aha! Ich gebe auf und renne nach ganz oben, schaue vorsichtig aus dem Flurfenster: EINE Wasserfläche – von meiner Haustür über meine 3 Parkplätze vor dem Haus bis hin zur Strasse. EINE Wasserfläche, auf der weiße Bälle schwimmen, die immer wieder versuchen, den auf sie fallenden dicken Regentropfen auszuweichen. IN MEIN HAUS HINEIN!!! Ich lasse die Haustür erstmal zu und renne zur Garagentür, öffne sie und sehe meinen Wagen im Wasser stehen. Ohgott! Warum ich jetzt das elektrische Garagentor öffne, weiß ich nicht. Ich schnappe mir den einzigen Besen, renne zur Haustür, reisse sie beherzt auf und fuchtel etwa auf Höhe des Lichtschachtes im Wasser herum. Nichts geschieht, ausser, dass ich in dem hagelkornkalten Wasser zu frieren beginne. Mit dem Besen in der Hand haste ich verzweifelt wieder ins Untergeschoß. Jetzt hole ich weitere Badetücher. Leider besitze ich nur schöne, weiße, flauschige Handtücher einer für ihre Qualität und daher auch für ihren Preis bekannten Firma. Ich lege sie vor die Schlafräume und denke dabei an meine Waschmaschine. Dann gehe ich wieder nach oben. Ab und zu starre ich auf die Kellertür, die ich mich nicht mehr traue, zu öffnen. Meine Traumatisierung schreitet fort. Ich gehe wieder zurück ins Untergeschoß, in dem sich mittlerweile auch mein Arbeitszimmer vollsaugt und beginne das, was da ansteigt, in den Gulli der Waschküche zu schieben. Die vor dem Gäste-, dem Schlaf- und Ankleidezimmer positionierten, dicken Handtücher werden schwarz. Für das Arbeitszimmer ist es leider zu spät….. Das Naß läuft und läuft von oben herunter. Ich schiebe und schiebe, mental mit Stoßgebeten gen Himmel beschäftigt, der Spuk möge bitte SOFORT ein Ende haben. Ich habe keine Ahnung, wieviel Zeit vergangen ist, bis ich, fast wie durch einen Schleier, die Stimme meines Vermieters höre. Er kommt in Gummistiefeln, gefolgt von seiner Frau, die Treppe herunter. „Ach, wie sieht es denn hier aus…?!“ Er schreitet mit großen Schritten durch´s zentimeterhohe Schwarz-Braune, inspiziert die Räume. „Woher kommt denn das alles?“ Ich deute auf die Kellertür, unter der es weiter hervorquillt. Er öffnet sie und watet durch die Fluten. Dann fragt er nach einem neuen Handtuch, das er – und darauf hätte ICH ja auch kommen können – von innen vor die Tür legen möchte. Seine Frau fragt freundlich nach einem Gummischaber oder Besen, um unten schon mal den Gulli zu beglücken… Ich reiche ihr meinen Besen, einen zweiten besitze ich nicht. Dafür aber einen kleinen Schaber, um den ich normalerweise ein trockenes Antistatisch-Tuch klemme, um den Holzböden Staub und Wollmäuse zu entlocken. So schieben wir beide im Untergeschoß was das Zeug hält: im Arbeitszimmer, im Flur, in der Waschküche. Für einen Moment erwache ich aus meiner Starre und fange leicht an zu lachen. „Das hätten Sie auch nicht gedacht, dass wir beide mal gemeinsam Wasser schieben?“ Sie grinst zurück. Aber nur ein bißchen. Die Arbeit geht vor. Irgendwann gehe ich zurück in den 1. Stock. Mein Vermieter hat einen Eimer gefunden und wischt den Parkettboden der Küche sauber. In Ermangelung eines Feudels mit MEINEN Handtüchern! Er stöhnt: „Das Parkett, das schöööne Parkett!“ Noch nimmt der Fluß interessanterweise seinen Weg vorbei an meiner großen, zweiflügeligen Wohnzimmertür. Hoffentlich bleibt das so! Der geflieste Eßzimmerboden verfügt über keine trockene Stelle mehr. Das Wasser steht zentimeterhoch. Meine Möbel ertragen stumm die Fluten. Weiterhin fliessen Massen unter der Tür hindurch, um sich ungeniert zu ergießen und über den Treppenhausboden wie ein Wasserfall nach unten zu stürzen. Ich beginne wieder zu schieben. Raus aus dem Eßzimmer, alles die Treppe ´runter, immer schön die Treppenhauswände bespritzend. DAS ist mir jetzt egal! Meine Vermieterin nimmt es entgegen und schiebt in Richtung Waschküchengulli weiter. Mein riesengroßer, antiker Spiegel steht im Untergeschoß in der Pampe und 2 Steckdosen in der Eßzimmerwand zum Öltankraum spucken Wasser und Dreck! Endlich ertönt ganz oben eine mir fremde Stimme: der Hauptmann des mittlerweile eingetroffenen Feuerwehrzuges. Er und mein Vermieter begrüßen sich per Handschlag. Man kennt sich. „Woher kommt es denn?“ will der Hauptmann wissen. Beide gehen in den Keller. Meine Vermieterin und ich schieben weiter, jede an ihrer Position. Die Feuerwehrmänner schleppen ein großes Gerät die erste Treppe herunter. „Wo ist es denn am schlimmsten?“ fragt ein netter junger Mann. „Und wo ist hier eine Steckdose?“ fragt ein anderer Feuerwehrler. „Haben Sie schon alle Sicherungen ausgeschaltet? Es könnte sonst einen Kurzen geben…!“ spricht ein weiterer Mann in Uniform mich an. „Sicherungen??? Nein!“ An was man bei so einem Ereignis alles denken muss… Die heftigen Regenfälle haben aufgehört. Wann die Hagelei vorbei war, habe ich gar nicht mitbekommen. Endlich nimmt ein Feuerwehrmann eine hinter ihm montierte Steckdose wahr und fummelt mit dem Stecker des Wassersaugers darin herum. Keine Chance – Kindersicherung!!! Ich helfe ihm, der Sauger startet. Welch ein Glück, dass es die Feuerwehr gibt! Die Männer sind wirklich sehr fleissig und machen sich sogar Gedanken um meine Möbel. „Wo können wir denn die Sachen aus dem Eßzimmer unterstellen, damit die keinen weiteren Schaden nehmen? Gibt es hier im Haus irgendwo eine Möglichkeit dafür?“ möchte ein besorgter Helfer wissen. „Nein, leider, ich habe keinen Raum dafür frei, einen trockenen schon gar nicht…!“ Dann entdecken sie das glücklicherweise unbeschadet gebliebene Wohnzimmer. Sie sehen erst mich an, dann wieder das Wohnzimmer. Einer schüttelt den Kopf: „Nein, da rein nicht. Der Raum ist viel zu schön. Den würden wir ja komplett zustellen…!“ Also werden die Möbel in die Mitte des Eßzimmers geschoben, weg von der Wand, aus deren Steckdosen die Pampe wie gespuckt zu Boden fließt. Aber das macht den Kohl nun auch nicht mehr fett! Nach kurzer Zeit sehen die Fliesen wieder das Tageslicht und der Sauger kommt im Flur sowie im Gäste-WC zum Einsatz. Wir, meine Vermieterin und ich, schieben im Untergeschoß weiter! Irgendwann fällt ihr ein, dass wir den großen, antiken Spiegel vielleicht aufbocken sollten… Guuute Idee – warum komme ICH eigentlich nicht darauf??? „Haben Sie irgendwo Holzstücke?“ „Holz? Habe ich nicht…!“ „So´n Quatsch, natürlich habe ich Holz. Viel Holz sogar. Es lagert hochgestapelt neben dem Garagentor und dient im Winter als Futter für den Kachelofen. Aber kann mir Jemand sagen, warum mir das nicht einfällt? „Oder vielleicht gibt es gleichhohe Schüsseln…?“ „Ja, die habe ich. In der Küche! Ich hole zwei!“ Beruhigt, etwas retten zu können, trage ich 2 ovale weiße Auflaufschalen einer bekannten Möbelfirma mit vier Buchstaben hinunter. Der Spiegel ist für uns zu schwer. Ihr Mann, der mittlerweile mit dem Aufwischen meines Arbeitszimmers beschäftigt ist – das Parkett, das schöööne Parkett! – kommt zur Hilfe. Wir beide heben an, sie schiebt die Schalen drunter – geschafft! Das gute Stück steht jetzt trocken. Langsam werden meine Arme lahm vom vielen Schieben. Man müßte mal eine Pause einlegen… Endlich kommen die umsichtigen Helfer mit dem schweren Gerät ins Untergeschoß. Der Sauger schlürft und schlürft, bis auch hier die Böden befreit sind. Dann schleppen sie die Maschine wieder in den 1. Stock. Die Freude darüber, dass mein Gästezimmer, Schlafzimmer, Ankleidezimmer und Bad trocken geblieben sind, ist groß. Glück im Unglück! Ich freue mich die ganze Zeit so sehr darüber, dass ich völlig übersehe, dass das Kabuff unter der Treppe noch von Niemandem beachtet wurde. Ohhh nein! Das Kabuff, das Kabuff!!! Tür auf, alles dunkel. Na klar, die Sicherungen sind ja mittlerweile ´raus bis auf die eine für den Sauger. Dass der Boden verdächtig dunkel aussieht, stelle ich jedoch auch ohne Licht fest. „Hallo, hallo, entschuldigen Sie bitte, ich habe mein Kabuff vergessen. Hier unten, der Raum unter der Treppe. Er ist auch noch voller Schlamm!“ Die netten Helfer versprechen, in wenigen Minuten abermals mit dem Sauger herunter zu kommen. Ich räume derweil aus: 1 Garderobenständer mit in Plastikfolien hängender Kleidung, die eigentlich niemand braucht, diverse Ordner (meine Buchhaltung! der vergangenen Jahre), 2 mittelhohe Holzregale. Dann kommt der Sauger. Hach, wie schön, das ging aber schnell! Sofort im Anschluß daran wische ich den kleinsten aller Räume durch, krieche in die Ecken, hoffe, trotz fehlenden Lichtes alles erwischt zu haben und räume kurz danach alles wieder hinein, was vorübergehend auf meiner Behandlungsliege und auf meinem Schreibtisch im mittlerweile von meinem Vermieter gereinigten Arbeitszimmer-Parkettboden lagerte. Oben wird der Keller leergesaugt. Ich beginne mir Gedanken darüber zu machen, wie der Estrich unter den Böden trocken zu bekommen sein wird. Bautrocknungsgeräte! Ziemlich groß, sehr laut, absolut unerwünscht, voraussichtlich jedoch unentbehrlich. Uaaahhh, mir graut! Der Schrecken nimmt seinen Lauf und ich Beruhigungstropfen… Karl-Friedrich lebt!!! obwohl er bis über seine 4 Räder in der Pampe stand und erfreut sich bester Gesundheit (wir haben ihn 1 x angelassen – er kam sofort!) und auch mein Staubsauger, der ebenfalls dort stand, ist einsatzfähig! Unglaublich, oder? Ich erkläre mir das mit „höherer Gewalt“ )))) Meine Wollteppiche übrigens stinken ganz widerlich. Den Läufer und den kleinen Teppich hatte mein Vermieter zum Trocknen in den fast unversehrt gebliebenen Heizungskeller getragen. Die hohe Stufe an der Eisentür war für den Schlamm eine echte Herausforderung, die er verloren hat! Aber an den Wänden weisen dunkle Streifen darauf hin, dass hier Rinnsale hinuntergeflossen sind. Der große Teppich liegt seit Sonntag, über meine weiße Sonnenliege gebreitet, auf der Terrasse zum Trocknen. Das ist natürlich bei DEN Regenfällen, die bis gestern Nachmittag anhielten, aussichtslos. Meine Tochter Sarah und ich tragen alles unter Lachanfällen aus dem Untergeschoß hinauf in die Garage. In Extremsituationen neigen die Mitglieder meiner Familie eher zum Lachen als zum Weinen oder gar Fluchen. Die kleinen Teppiche rollen wir flott zusammen und tragen sie in Bestlaune völlig locker (WIR waren locker, nicht die Teppiche!) nach oben. Mit dem großen Stück ist das dann schon ein wenig schwieriger. Das gesamte Treppenhaus ist seit unserer gestrigen Großputzaktion gut sauber und vor allem TROCKEN! Wir nehmen also den Teppich, jede an einem Ende, hoch und betreten das Haus durch mein Arbeitszimmer. Ich spüre etwas auf meinem Schuh und in meiner rechten Hand. „Sarah, er tropft…!“ Mannomann, watt ham wir gelacht. Als wenn DAS jetzt noch eine Rolle spielte und als wenn DAS jetzt noch schlimm wäre nach DEM, was hier zuvor im Treppenhaus los war )). Durch unsere Lacherei haben wir ein wenig mehr Mühe, das wirklich schwere Teil ganz nach oben zu schleppen. Sarah hatte zuvor die Garage abermals durchgewischt, weil natürlich von meinen Reifen bereits wieder Dreck von der Strasse ´reingefahren war. Darauf hätten wir die Wollteile ja nicht legen können. Mein Auto hat draußen übernachtet. Zwischen 10 und 12 Uhr kommt morgen ein Fahrer von der Fa. Rebelein, holt die 3 )Stinkis ?) ab und bringt sie – hoffentlich – in einer Woche zurück. Die 4 Gardinenteile bringe ich in die Reinigung wenn ich weiß, wann ich sie wieder aufhängen kann. Montag Mittag kommt mein Gärtner, Herr Engel, und geht dem Restschlamm vor dem Haus mit seinem Hochdruckreiniger bei strömendem Regen zu Leibe. Die Hälfte hat er in einer knapp 4-Stunden-Aktion geschafft. Für den Rest kommt er morgen wieder. Der Ärmste ist total durchnässt. Meine Möbel haben zwar die Nässe etc. abgekriegt, sehen aber – so weit ich das beurteilen kann – verhältnismässig gut aus. Vielleicht bleiben gar keine Spuren zurück. Die Kellerschränke haben wir aufgebockt, so dass die Feuchtigkeit darunter entweichen kann. Alles, was dort in den Regalen lagerte, liegt noch immer dort – unversehrt! Das Wasser floß ja über den Boden, es flog nicht durch die Luft… Fliegend kamen nur DIE Massen im Untergeschoß an, die entweder als Wasserfall dort landeten oder die, die ich mit meiner Methode aus dem Eßzimmer mit Schwung ´raus- und die Treppe ´runterschob. Die Wände sahen dementsprechend aus! Aber: Qualität zahlt sich aus. Sarah und ich konnten alles so gut abwaschen, dass fast nichts zu sehen ist. Das macht ein erneutes Streichen – ausserdem habe ich gar keine Farbe mehr davon übrig – überflüssig. Glück gehabt! Ich muss sagen, dass der muffige Geruch im Haus wesentlich weniger ist. Die Heizungen laufen volle Pulle. Ab und zu drehe ich sie wieder ´runter, dann reisse ich alle Fenster und Türen auf, um die gesamte Wärme – und hoffentlich die sich darin befindende Feuchtigkeit – nach draußen zu entlassen. Das wiederhole ich in regelmässigen Abständen. Diese Empfehlung von Herrn T. scheint zu helfen. Heute soll es wärmer werden. DAS wird helfen! Meine Nerven auf DIESER Bühne meines Lebens werden ziemlich strapaziert. Seit Donnerstag, 06.08.2009, laufen 9 Bautrocknungsgeräte mit Höllenlärm auf Hochtouren und ich mehrmals täglich zum Ausguß – Wasser wegbringen…. Damit sich die Eimer nicht mit schweren 1o Litern füllen, schaue ich lieber alle paar Stunden nach und leere. In der zweiten Nacht versuche ich das Schlafen mal MIT den Maschinen. Aussichtslos! An die 20 x werde ich wach… Das ist Schlaffriedensbruch und inakzeptabel. Tagsüber suche ich entweder das Weite ausserhalb meiner vier Wände oder ich harre auf meinem Ost- und meinem Süd-West-Balkon aus, bzw. strecke mich bei Sonnenschein auf meiner Liege auf der Terrasse aus. Da draussen höre ich die Motoren nicht! Mein Gott, und dann DIESE Luft im Haus. Heiß. Staubig. Ungesund? Am Freitag früh, 7.8.09, erkundige ich mich bei der Firma S., ob sie mir einen Sachverständigen nennen können, der die Luft im Haus auf Gesundheitsschädlichkeit überprüft. Uiii, sind die schnell. Innerhalb 1 Stunde! steht Herr T. mit einem Ionisierungsgerät vor der Tür! Einen Sachverständigen können sie mir natürlich NICHT nennen. Das dachte ich mir ja schon… Am 01.09.09 werden einige dieser gelben, über den Boden verteilten Plastikschläuche, die mich irgendwie an Regenwürmer erinnern, entfernt. Eine Maschine und ein Ventilator verschwinden ebenfalls aus meinem Leben. Der Rest bleibt noch hier mit der Aussicht, Ende der kommenden Woche abermals reduziert zu werden. Na dann… Am 29.09.09 taucht ein freundlicher junger Mann in adretter weißer Handwerkerhose auf. Er ist ausgestattet mit einer gewissen Langsamkeit, einer Fugenfräse und Kleinwerkzeug. Kaum setzt er die Fräse im 1. Stock an, um die defekten Bodenfliesen zu entfernen, staubt´s. Sofort trage ich meinen Staubsauger hinauf, hocke mich neben ihn und halte den Schlauch so nah wie möglich an das stauberzeugende Gerät. So arbeiten wir, Kopf an Kopf am Boden hockend, bis alle 4 Fugen durchtrennt sind. Ich frage ihn nach seinem Mundschutz. „Mundschutz? Brauch ich nicht.“ Er grinst. Ich nicht. „Machen Sie sich denn keine Gedanken darüber, was Sie bei ihrer Arbeit alles einatmen?“ „Nööö, wozu denn? Ich rauche ja auch…“ Nein, diese Jugend…! Heute Abend, wenn auch dieser Teil der Wiederinstandsetzungsarbeiten hoffentlich abgeschlossen sein wird, mache ich 3 Kreuze! Pünktlich am Freitag, 09.10.2009, taucht zur verabredeten Zeit ein 2-Mann-Parkettleger-Team, bewaffnet mit dem benötigten Material und guter Laune, bei mir auf. Alles ist flott ins Untergeschoß getragen und der Chef empfiehlt sich. Einer bringt alle Holzsockelleisten mit Hilfe vieler, vieler Nägel wieder an ihren alten Platz. Der Andere verlegt das Holz in meinem Arbeitszimmer bei WEIT GEÖFFNETER TERRASSENTÜR. Leider nicht, ohne einen kleinen Rüffler von mir zu kassieren, denn das Zuschneiden der ersten 2 Bretter findet im Flur statt! IM FLUR! Im Treppenhaus! STAUB!!! „Was MACHEN Sie denn da?“ erkundige ich mich mit einer leichten Aufregung in der Stimme. „Wie, was mache ich da?“ Er staunt mich durch seine schleifstaubvernebelte Brille fragend an. „Ich meine: wieso schneiden Sie hier im Flur? Das staubt doch. Und der feine Staub verteilt sich überall im Haus. Warum arbeiten Sie nicht draussen auf der Terrasse?“ „Wo??? Auf welcher Terrasse???“……. Nach 4 Stunden gibt es keine lose herumliegenden Sockelleisten mehr und mein Arbeitszimmer nimmt das Aussehen eines bewohnbaren Raumes an. Uff, Teil 1 der Aktion ist geschafft. Die Herren werden von ihrem Chef wieder eingesammelt und verschwinden mitsamt dem Restholz, ihrem Werkzeug und Trinkgeld. Sofort manövriere ich meinen Staubsauger durch´s ganze Haus. Wenig später folgt der feuchte Wischmop. Anschliessend gewinne ich zuerst meine Fassung und später ein gewisses Wohlfühlgefühl zurück. Trotz allem bemühe ich mich, meinen Humor zu behalten. Nein, ich laß mich nicht unterkriegen. ICH BLEIBE BEI BESTLAUNE !!!! ) Der neue Pfarrer war so nervös, dass er bei der 1. Messe fast nicht sprechen konnte.
So fragte er den Bischof um Rat. Dieser sagte, dass er vor der ersten Messe zwei Tropfchen Tequilla in ein Glas Wasser gebe und wenn er dieses zu sich nehme, sei er nicht mehr nervös. Nachdem der Pfarrer diesem Rat gefolgt war, ging es ihm so gut, dass er sogar bei einem Sturm die Ruhe nicht verloren hätte. Als der Pfarrer nach der Messe in die Sakristei zurückkehrte, fand er dort einen Zettel vom Bischof vor. Geschätzter Pfarrer! Ich gebe Ihnen einige Anmerkungen zu Ihrer ersten Messe und hoffe, dass sich diese Angelegenheiten in der nächsten Messe nicht wiederholen werden: – Es ist nicht nötig, Zitronen an den Kelchrand zu stecken. – Der Kasten neben dem Altar ist der Beichtstuhl und nicht das W.C. – Die Gebote sind deren 10 und nicht ca. 12. – Die Anzahl der Apostel waren 12 und nicht 7 oder so. – Keiner der Apostel war ein Zwerg und keiner hatte ein Käppchen auf. – Jesus und die Apostel benennen wir nicht mit ‚J.C. & the Gang‘ – David besiegte Goliath mit einem Stein durch die Steinschleuder – er fixte ihn nicht zu Tode. – Wir benennen Judas nicht mit ‚Hurensohn‘ und der Papst ist nicht ‚El Padrino‘ – Bin Laden hat nichts mit dem Tod von Jesus zu tun. – Das Weihwasser ist zum Segnen da und nicht, um den Nacken zu erfrischen; – Weshalb Sie den Messwein in einem Zug leer getrunken, dann Salz geleckt und anschliessend in die Zitrone gebissen haben, ist mir auch unklar! – Niemals sollten Sie beten, indem Sie sich auf die Stufen vor dem Altar setzen und den Fuss auf die Bibel legen. – Die Hostie dient nicht als Aperitif zum Wein, sondern ist für die Gläubigen gedacht. – Bitte nehmen Sie den Satz: ‚Brechet das Brot und verteilt es unter den Armen‘ nicht wörtlich; es war nicht nötig, sich zu übergeben, um die Schweinerei dann noch unter den Achselhöhlen zu verteilen – Mit dem Begriff: ‚Es folgte ihm „eine lange Durre“ war auch nicht die Primarlehrerin gemeint. – Noah baute die Arche und besass kein Offshore – Boat. – Moses teile das Meer nicht mit einer „Meer – Weg – Flasche“ – Abraham war nicht der Vater der Schlümpfe. – Die Aufforderung zum Tanz ist nicht schlecht, aber eine Polonaise durchs Kirchenschiff: Nein! – die Tussi mit den kleinen Möpsen war die Jungfrau Maria; stützen Sie sich nicht mehr auf der Statue auf, noch weniger müssen Sie sie umarmen und bitte auch nicht küssen. – der Freak im Kirchenschiff ist übrigens Jesus. Er hängt da auch nicht rum, sondern ist ans Kreuz genagelt. Und seine letzten Worte waren nicht: mehr Nägel – ich rutsche… – Jener in der Ecke des Chores, welchen Sie als schwule Sau, ja sogar als Transvestit mit Rock benannten, das war übrigens ich. Das nachste Mal geben Sie bitte einige Tröpfchen Tequilla ins Wasser und nicht umgekehrt. Herzlichst Ihr Bischof Chaos vorprogrammiert…..
8. Dezember 18:00 Uhr Es hat angefangen zu schneien, Der erste Schnee in diesem Jahr. Meine Frau und ich haben unsere Cocktails genommen und stundenlang am Fenster gesessen und zugesehen, wie riesige, weiße Flocken vom Himmel herunter schweben. Es sah aus wie im Märchen. So romantisch – wir fühlen uns wie frisch verheiratet. Ich liebe Schnee. 9. Dezember Als wir wach wurden, hatte eine riesige, wunderschöne Decke aus weißem Schnee jeden Zentimeter der Landschaft zugedeckt . Was für ein phantastischer Anblick! Kann es einen schöneren Platz auf der Welt geben? Hierher zu ziehen war die beste Idee, die ich je in meinem Leben hatte. Habe zum ersten Mal seit Jahren wieder Schnee geschaufelt und fühle mich wie ein kleiner Junge. Habe die Einfahrt und den Bürgersteig freigeschaufelt. Heute Nachmittag kam der Schneepflug vorbei und hat die Einfahrt und den Bürgersteig wieder zugeschoben, also holte ich die Schaufel wieder raus. Was für ein tolles Leben! 12. Dezember Die Sonne hat unseren ganzen schönen Schnee geschmolzen. War für eine Enttäuschung. Mein Nachbar sagte, dass ich mir keine Sorgen machen soll. Wir werden definitiv eine weiße Weihnacht haben. Kein Schnee zu Weihnachten wäre schrecklich! Bob sagt, dass wir bis zum Jahresende so viel Schnee haben werden, dass ich nie wieder Schnee sehen will. Ich glaube nicht, dass das möglich ist. Bob ist sehr nett – ich bin sehr froh, dass er unser Nachbar ist. 14. Dezember Schnee, wundervoller Schnee! 30 cm letzte Nacht. Die Temperatur ist auf –20 Grad gesunken. Die Kälte lässt alles glitzern. Der Wind nimmt mir den Atem, aber ich habe mich beim Schaufeln aufgewärmt. Das ist ein Leben! Der Schneepflug kam heute Nachmittag zurück und hat wieder alles zugeschoben. Mir war nicht klar, dass ich so viel würde schaufeln müssen, aber so komme ich wieder in Form. Wünschte, ich würde nicht so pusten und schnaufen. 15. Dezember 60 cm Vorhersage. Habe meinen Kombi verscheuert und einen Jeep gekauft. Und Winterreifen für das Auto meiner Frau und zwei Extraschaufeln. Habe den Kühlschrank aufgefüllt. Meine Frau will einen Holzofen, falls der Strom ausfällt. Das ist lächerlich – schließlich sind wir nicht in Alaska. 16. Dezember Eissturm heute morgen. Bin in der Einfahrt auf den Arsch gefallen, als ich Salz streuen wollte. Tut höllisch weh. Meine Frau hat eine Stunde gelacht. Das find ich ziemlich grausam. 17. Dezember Immer noch weit unter Null. Die Straßen sind zu vereist, um irgendwo hin zu kommen. Der Strom war 5 Stunden weg. Musste mich in Decken wickeln, um nicht zu erfrieren. Kein Fernseher. Nichts zu tun, als meine Frau anzustarren und zu versuchen, sie nicht zu irritieren. Glaube, wir hätten einen Holzofen kaufen sollen, würde das aber nie zugeben. Ich hasse es, wenn sie recht hat! Ich hasse es, in meinem eigenen Wohnzimmer zu erfrieren! 20. Dezember Der Strom ist wieder da, aber noch mal 40 cm von dem verdammten Zeug letzte Nacht! Noch mehr schaufeln. Hat den ganzen Tag gedauert. Der beschissene Schneepflug kam zweimal vorbei. Habe versucht, eines der Nachbarkinder zum Schaufeln zu überreden. Aber sie sagten, sie hätten keine Zeit, weil sie Hockey spielen müssen. Ich glaube, dass sie lügen. Wollte eine Schneefräse im Baumarkt kaufen. Die hatten keine mehr. Kriegen erst im März wieder welche rein. Ich glaube, dass sie lügen. Bob sagt, dass ich schaufeln muss, oder die Stadt macht es und schickt mir die Rechnung. Ich glaube, dass er lügt. 22. Dezember Bob hat recht mit weißer Weihnacht, weil heute noch mal 30 cm von dem weißen Zeug gefallen ist, und es ist so kalt, dass es bis zum August nicht schmelzen wird. Es hat 45 Minuten gedauert, bis ich fertig angezogen war zum schaufeln, und dann musste ich pinkeln. Als ich mich schließlich ausgezogen, gepinkelt und wieder angezogen hatte, war ich zu müde zum schaufeln. Habe versucht, für den Rest des Winters Bob anzuheuern, der eine Schneefräse an seinem Lastwagen hat. Aber er sagt, dass er zu viel zu tun hat. Ich glaube, dass der Wichser lügt. 23. Dezember Nur 10 cm Schnee heute. Und es hat sich auf 0 Grad erwärmt. Meine Frau wollte, dass ich heute das Haus dekoriere. Ist die bekloppt? Ich habe keine Zeit – ich muss SCHAUFELN!!! Warum hat sie es mir nicht schon vor einem Monat gesagt? Sie sagt, sie hat, aber ich glaube, dass sie lügt. 24. Dezember 20 Zentimeter. Der Schnee ist vom Schneepflug so fest zusammengeschoben, dass ich die Schaufel abgebrochen habe. Dachte, ich kriege einen Herzanfall. Fall ich jemals den Arsch kriege, der den Schneepflug fährt, ziehe ich ihn an seinen Eiern durch den Schnee. Ich weiß genau, dass er sich hinter der Ecke versteckt und wartet, bis ich mit dem Schaufeln fertig bin. Und dann kommt er mit 150 km/h die Straße runtergerast und wirft tonnenweise Schnee auf die Stelle, wo ich gerade war. Heute Nacht wollte meine Frau mit mir Weihnachtslieder singen und Geschenke auspacken. Aber ich hatte keine Zeit. Musste nach dem Schneepflug Ausschau halten. 25. Dezember Frohe Weihnachten. 60 cm mehr von der Scheiße. Eingeschneit. Der Gedanke an Schneeschaufeln lässt mein Blut kochen. Gott, ich hasse Schnee! Dann kam der Schneepflugfahrer vorbei und hat nach einer Spende gefragt. Ich habe ihm die Schaufel über den Kopf gezogen. Meine Frau sagt, dass ich schlechte Manieren habe. Ich glaube, dass sie eine Idiotin ist. Wenn ich mir noch einmal Wofgang Petry anhören muss, werde ich sie umbringen. 26. Dezember Immer noch eingeschneit. Warum um alles in der Welt sind wir hier her gezogen? Es war alles IHRE Idee. Sie geht mir echt auf die Nerven. 27. Dezember Die Temperatur ist auf -30 Grad gefallen und die Wasserrohre sind eingefroren 28. Dezember Es hat sich auf -5 Grad erwärmt. Immer noch eingeschneit. DIE ALTE MACHT MICH VERRÜCKT!!! 29. Dezember Noch mal 30 Zentimeter. Bob sagt, dass ich das Dach freischaufeln muss, oder es wird einstürzen. Das ist das Dämlichste, was ich je gehört habe. Für wie blöd hält er mich eigentlich? 30. Dezember Das Dach ist eingestürzt. Der Schneepflugfahrer verklagt mich auf € 50.000 Schmerzensgeld. Meine Frau ist zu ihrer Mutter gefahren. 25 Zentimeter vorhergesagt. 31. Dezember Habe den Rest vom Haus angesteckt. Nie mehr schaufeln. 8. Januar Mir geht es gut. Ich mag die kleinen Pillen, die sie mir dauernd geben. Warum bin ich ans Bett gefesselt????? 1.
Nehmen Sie die Katze in die Beuge Ihres linken Armes, so als ob Sie ein Baby halten. Legen Sie den rechten Daumen und Mittelfinger an beiden Seiten des Mäulchens an und üben Sie sanften Druck aus, bis die Katze es öffnet. Schieben Sie die Pille hinein und lassen Sie die Katze das Mäulchen schließen. 2. Sammeln Sie die Pille vom Boden auf und holen Sie die Katze hinterm Sofa vor. Nehmen Sie sie wieder auf den Arm und wiederholen Sie den Vorgang. 3. Holen Sie die Katze aus dem Schlafzimmer und schmeißen Sie die angesabberte Pille weg. 4. Nehmen Sie eine neue Pille aus der Verpackung, die Katze erneut auf den Arm und halten Sie ihre Tatzen mit der linken Hand fest. Zwingen Sie den Kiefer auf und schieben Sie die Pille in den hinteren Bereich des Mäulchens. Schließen Sie es und zählen Sie bis 10. 5. Angeln Sie die Pille aus dem Goldfischglas und die Katze von der Garderobe. Rufen Sie Ihren Mann aus dem Garten. 6. Knien Sie sich auf den Boden und klemmen Sie die Katze zwischen die Knie. Halten Sie die Vorderpfoten fest. Ignorieren Sie das Knurren der Katze. Bitten Sie Ihren Mann, den Kopf der Katze festzuhalten und ihr ein Holzlineal in den Hals zu schieben. Lassen Sie die Pille das Lineal runterkullern und reiben Sie anschließend den Katzenhals. 7. Pflücken Sie die Katze aus dem Vorhang. Nehmen Sie eine neue Pille aus der Packung. Notieren Sie sich, ein neues Lineal zu kaufen und den Vorhang zu flicken. 8. Wickeln Sie die Katze in ein großes Handtuch. Drapieren Sie die Pille in das Endstück eines Strohhalmes. Bitten Sie Ihren Mann, die Katze in den Schwitzkasten zu nehmen, so dass lediglich der Kopf durch die Ellenbogenbeuge guckt. Hebeln sie das Katzenmäulchen mit Hilfe eines Kugelschreibers auf und pusten Sie die Pille in ihren Hals. 9. Überprüfen Sie die Packungsbeilage um sicher zu gehen, dass die Pille für Menschen harmlos ist. Trinken Sie ein Glas Wasser, um den Geschmack loszuwerden. Verbinden Sie den Arm Ihres Mannes und entfernen Sie das Blut aus dem Teppich mit kaltem Wasser und Seife. 10. Holen Sie die Katze aus dem Gartenhäuschen des Nachbarn. Nehmen Sie eine neue Pille. Stecken Sie die Katze in einen Schrank und schließen Sie die Tür in Höhe des Nackens, so dass der Kopf herausschaut. Hebeln Sie das Mäulchen mit einem Dessert-Löffel auf. Flitschen Sie die Pille mit einem Gummiband in den Rachen. 11. Holen Sie einen Schraubenzieher aus der Garage und hängen Sie die Tür zurück in die Angeln. Legen Sie kalte Kompressen auf Ihr Gesicht und überprüfen Sie das Datum Ihrer letzten Tetanusimpfung. Werfen Sie Ihr blutgesprenkeltes T-Shirt weg und holen Sie ein neues aus dem Schlafzimmer. 12. Lassen Sie die Feuerwehr die Katze aus dem Baum auf der gegenüberliegenden Straße holen. Entschuldigen Sie sich beim Nachbarn, der in den Zaun gefahren ist, um der Katze auszuweichen. Nehmen Sie die letzte Pille aus der Packung. 13. Binden Sie die Vorder- und Hinterpfoten der Katze mit Wäscheleine zusammen. Knüpfen Sie sie an die Beine des Esstisches. Ziehen Sie sich Gartenhandschuhe über, öffnen Sie das Mäulchen mit Hilfe eines Brecheisens. Stopfen Sie die Pille hinein, gefolgt von einem großen Stück Filetsteak. Halten Sie den Kopf der Katze senkrecht und schütten sie Wasser hinterher, um die Pille herunter zu spülen. 14. Lassen Sie sich von ihrem Mann ins Krankenhaus fahren. Sitzen Sie still, während der Arzt Finger und Arm näht und Ihnen die Pille aus dem rechten Auge entfernt. Halten Sie auf dem Rückweg am Möbelhaus und bestellen Sie einen neuen Tisch. 15. Bitten Sie Ihren Nachbarn, Ihrer Katze die Pille zu geben und warten Sie ab, was passiert ….. Verfasser unbekannt. Morgens bei Lohmeyers. Sie schleicht sich an ihren Mann heran und knallt ihm die Bratpfanne von hinten an den Kopf. Er schreit auf: „Was soll das denn?“
„Gerade habe ich Deine Hosen für die Wäsche ausgeräumt und darin einen Zettel mit dem Namen ‚Marie-Louise‘ gefunden!“ „Ja, aber Schatz, erinnerst Du Dich nicht mehr? Vor zwei Wochen war ich doch beim Pferderennen und ‚Marie-Louise‘ ist der Name des Pferdes, auf das ich gesetzt habe…“ Sie entschuldigt sich bei ihm, den ganzen Tag plagt sie sich mit Gewissensbissen und bereitet ihm schließlich ein Festmahl. Drei Tage später schleicht sie sich wieder mit der Bratpfanne an ihn heran – boing! „Was ist denn jetzt schon wieder los?“, empört er sich. Sie: „Dein Pferd hat angerufen…“ |
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